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mardi, 2. octobre 2012
Liebe Ute ... ich möchte auf diese Weise auch weiterhelfen ...
Bundesregierung Berlin

11044 Berlin

Z. H.d. Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel



Betreff: Offener Brief; stellvertretend für alle AntiAtom - Initiativen – Vereine – Bündnisse -
Organisationen auf internationaler Ebene.

Perl, den 06 Okt. 2012

Sehr geehrter Frau Bundeskanzlerin Merkel,

am 23 März 2012 haben wir in Vertretung aller saarländischen Bürger - und Bürgerinnen,
bezgl. Ihrer Nicht - Einmischung in die Energiepolitik anderer Länder, einen Protest - und
Auftragsbrief, der mit einer angefügten Unterschriftenliste versehen war, an Herrn Henrik
Eitel – dem Landesgeschäftsführer im LV Saar überreicht, der an Sie, Frau
Bundeskanzlerin Merkel, weitergereicht wurde.

In unserem Schreiben erteilten wir Ihnen, Frau Bundeskanzlerin Merkel, den Auftrag und
forderten Ihr Engagement für die sofortige Schließung der Atomzentrale Cattenom.



Heute wenden wir uns stellvertretend für alle AntiAtom - Initiativen - Vereine - Bündnisse -
Organisationen auf internationaler Ebene mit einem erneuten offenen Brief an Sie,
Frau Bundeskanzlerin Merkel, um Sie an unseren Auftrag und Forderung erneut zu
erinnern.



Wir erlauben uns nochmals auf die Lage in Fukushima hinzuweisen und darauf, dass sich
nach Beginn der Katastrophe von Fukushima die Lage fortwährend verschlechtert und sich
die radioaktive Verseuchung weiterhin ausbreitet.

Seit langem ist bekannt, dass allein der Betrieb von Atomkraftwerken risikoreich ist und
dies müsste auch Ihnen, Frau Bundeskanzlerin Merkel, bekannt sein.

A: Allein beim so genannten Normalbetrieb der AKWs wird täglich Radioaktivität
freigesetzt und auch zukünftig Mensch, Natur und Umwelt beeinflussen und der
angefallene Atommüll wird noch Millionen Jahre strahlen.

B: Der Betrieb von unsicheren Atomkraftwerken und Endlagern zerstören unsere
Lebensgrundlagen - unsere Lebensqualität - unsere Gesundheit; die Atomkonzerne
kommen weder für unsere gesundheitlichen Risiken und Belange - noch für die
persönlichen Verluste bei einem jederzeit möglichen Supergau auf.

Die Risiken sind bekannt und die Atomkraftwerke werden trotzdem weiterbetrieben.




Wir wissen, dass Atomkraftwerke gebaut wurden und Betrieben werden um AUCH Energie
zu erzeugen. Jedoch handelt es sich beim Betrieb von AKWs nicht vorrangig darum,
unseren Energiebedarf abzudecken, sondern Atomkraftwerke wurden gebaut – da jene
rein zufällig Plutonium produzieren – um es genauer zu bezeichnen > waffenfähiges
Plutonium <. Und das kostenfrei, auf das diejenigen, die es benötigen - jederzeit
zurückgreifen können.
Denn alle - wollen nur eines – die Macht der Bombe und dafür benötigt man waffenfähiges
Plutonium. Und das produzieren „rein zufällig“ und kostenfrei Atomkraftwerke.

Und nicht nur - das uns Atomkraftwerke täglich mit einem Supergau bedrohen, NEIN auch
Banken sind radioaktiv, denn Banken finanzieren Atomkonzerne und betreiben Geschäfte
mit Rüstungsunternehmen.

Wir alle - unsere Kinder und Kindeskinder – können bei einem jederzeit möglichen
Supergau in einem Atomkraftwerk, Heimat - Gesundheit sowie Arbeitsplätze verlieren; auch
die Bundesregierung.

Im Atomkraftwerk Cattenom, welches nur 12 km unserer deutschen Grenze entfernt ist -
bedrohen uns täglich mehr als 5000MW mit einer jederzeit möglichen Atomkatastrophe.
Seit der Inbetriebnahme haben sich über 800 signifikante Ereignisse ereignet und allein in
diesem Jahr bereits Dreizehn.

Die Bundesregierung erteilt dem französischem Energiekonzern Electricité de France die
Genehmigung zum staatlich legalisierten Massenmord – indem sie sich in die
finanzpolitischen Belange, aber NICHT in die Energiepolitik anderer Länder einmischt. Frau
Bundeskanzlerin Merkel – übernehmen Sie die Verantwortung für über 11 Mio. betroffene
bei einem Supergau im AKW Cattenom? Bei einer Leistung des AKW Cattenoms, von über
5000 MW - wird der Fallout (radioaktive Niederschlag) auch Berlin treffen.

Die menschlich oder automatisch herbeigeführten Abschaltungen in Atomkraftwerken sind
unzählig, wobei bekanntlich jede automatisch oder menschlich herbeigeführte Abschaltung
oder Schnellabschaltung - die Gefahren vor einer Kernschmelze längst nicht bannen. Jede
Abschaltung, ob menschlich oder Automatisch herbei geführt, erhöhen das Risiko der
Erwärmung des spaltbaren Materials und somit das Risiko eines jederzeit möglichen
Supergau.

C: Zudem ist bekannt, dass bei einer menschlich oder automatisch herbeigeführten
Abschaltung oder Schnellanschaltung - das Hundertfache der Normalbelastung an
Radioaktivität in die Umwelt gelangen. Daraus müsste eigentlich folgen, dass jeder
Reaktor, in dem bereits drei solcher Abschaltungen oder Schnellabschaltungen
vorkamen, für ein Jahr abgeschaltet bleiben müsste, da bereits das Jahreslimit erfüllt
wurde.










D:DesWeiteren belegen mehrere Studien, dass die Häufigkeit von Leukämie, aber auch
Krebserkrankungen bei Kindern, ganz besonders unter fünf Jahren, aber auch bei
Erwachsenen, im Umkreis von AKWs und Atomanlagen zunehmen. De Facto verstößt
allein der Betrieb von Atomkraftwerken und die unsichere Einlagerung von Atommüll gegen
die Menschenwürde - gegen die Grundrechte der BürgerInnen und gegen das humanitäre
Völkerrecht. Nach den angegebenen Tatsachen unter den Punkten A, B, C, D, betrachten
wir Ihre Haltung, Frau Bundeskanzlerin Merkel, sich nicht in die Energiepolitik eines
anderen Landes einzumischen, als Verstoß gegen das Grundgesetz, in welchem uns
das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit gewährleistet wird.

All dies scheint Ihnen jedoch nicht ausreichend zu sein, Frau Merkel, denn sie verstoßen
von Autobahnbau über Netzausbau bis Z ---- wie... grob gegen Aarhus. Aarhus gilt nicht nur
bei allen atomrechtlichen grenzübergreifenden Verfahren in der BRD, der EU
und in den Aarhus-Unterzeichnerstaaten.

Stellen Sie sich vor: 80 Millionen Einwohner in der BRD, reichen -- 1 Million Einwendungen
ins atomare Nachbarland ein, dann sind die erst mal allein durch ihre Bearbeitungspflicht in
einer Umweltverträglichkeitsstudie am Ende mit dem Thema Atom.

Die Betreiber der AKWs verdienen Milliarden am Betreiben der AKWs - müssen aber nichts
davon abgeben. Wichtige Investitionen werden nicht getätigt - und der Weiterbetrieb von
AKWs und für dessen Risiken - dafür müssen schlussendlich wir alle bezahlen.
Auf uns allen lastet das Risiko eines jederzeit möglichen SuperGau - die gesundheitlichen
Risiken des Weiterbetriebes von AKWs - die Problematik der Atommülllagerung - sowie
deren Entsorgung. Auf uns allen lastet bei einem Supergau, das Risiko der Kontaminierung
sowie die Schädigung des Erbgutes.

Im Salzbergwerk Asse II bei Wolfenbüttel lagern etwa 126.000 Atommüllfässer, die nach
den Plänen des Bundesumweltministeriums geborgen und in ein anderes Endlager
gebracht werden sollen. Jetzt gibt die Bundesregierung bekannt, dass ein Experte an der
Bergung des Atommülls zweifelt.

Für wie unwissend hält man uns!!! Benötigen wir jetzt Experten, die uns bestätigen, dass an
der Bergung gezweifelt wird? Was kostet solch ein Experte? Wer bezahlt die Expertise?
Die Fässer sind seit Jahren marode und der Zustand der Fässer wird gewiss nicht besser!?
Wir erheben den schweren Vorwurf, dass extrem fahrlässig gehandelt wurde und falls
man nun daran denken sollte, einfach die Atommüllfässer mit Beton zu vergießen, dann
muss auch die Bundesregierung die Verantwortung für ihr fahrlässiges Handeln
übernehmen. Die Verantwortung dafür, dass die Atommüllfässer weiterhin vor sich
hinrosten und somit das Grundwasser kontaminiert wird. Und die Frage, wohin mit dem
Atommüll, bleibt noch immer offen. Dabei engagieren wir uns seit Jahren gegen die
Einlagerung und wussten bereits vor der Einlagerung, dass es kein "sicheres" Endlager
geben kann und nie eines geben wird!!

Im AKW Fessenheim ereignete sich vor ein paar Wochen ein schwerer Unfall wobei
mehrere Menschen schwerste Verletzungen erlitten. STRAHLEMÄNNER; wie Oettinger,
Altmaier und KoKG und Sie Frau Bundeskanzlerin Merkel, haben all dies zu verantworten.


Sie wollen die Atomkraftwerke und den Atommüll und sich nicht in die Energiepolitik
anderer Länder einmischen.

Auch in den Atomkraftwerken Doel 3 und Tihange in Belgien – die an direkter Grenze zu
Deutschland stehen - wurden über 10.000 Fehlstellen in den Reaktordruckbehältern
festgestellt – aber auch Materialrisse entdeckt und zeugen vom Atommeilerdilemma!!!

Vor kurzen wurde ein weiteres Atommeilerdilemma im AKW Tihange I bei Lüttich bekannt:
Seit 10 Jahren entweichen aus einem kleinen Riss in der Stahlummantelung des
Auffangbeckens täglich etwa zwei Liter radioaktiv verseuchtes Wasser.

Beim Aachener Anti-Atom-Bündnis, die sich für die Schließung vom AKW Tihange
engagieren sind Fragen entstanden, die bislang weder von belgischer noch von deutscher
Seite untersucht, geschweige denn beantwortet wurden.

Deswegen hat die Gruppe direkten Kontakt zur belgischen Atomaufsicht (FANC)
aufgenommen und ein Gesprächstermin für Freitag den 28 Sept festgehalten. Der Termin
wurde von der FANC wieder abgesagt. Begründung: Die Abteilung „Kommunikation" der
FANC habe festgelegt, dass keine Gespräche mit nichtbelgischen Personen zu Fragen der
belgischen Reaktorsicherheit geführt werden sollen. Man solle sich doch an die
Aufsichtsbehörden ihres eigenen Landes wenden.

Aus Sicht der AKW-Gegner wäre ein solches Verhalten natürlich dann verständlich, wenn
es sich um Probleme eines nicht belgischen AKWs handeln würde. Da hier jedoch
belgische AKWs betroffen sind, muss selbstverständlich auch eine belgische Behörde
antworten.

Dabei gilt Aarhus nicht nur bei allen atomrechtlichen grenzübergreifenden Verfahren in der
BRD, in der EU und der Aarhus-Unterzeichnerstaaten. Beteiligen Sie Frau Merkel, deshalb
nur die Grenzlandkreise an Umweltverträglichkeitsprüfungen? Aarhus gilt auch bei MOX
Brennstäben/Castor-Transporten.

Durch den SuperGAU im AKW Fukushima wurde das Meer in unmittelbarer Nähe sehr
stark radioaktiv verseucht. 2013 wird das radioaktiv verseuchte Wasser die Küsten der USA
erreichen. Meeresströmungen treiben das verseuchte Meerwasser weiterhin Richtung
Nordamerika. Schon jetzt hat sich die radioaktive Fracht über den halben Nordpazifik
verteilt.

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass durch heimlich versenkte Atom-U-Boote in der
Arktis - eine weitere Atomkatastrophe und somit auch radioaktive Verseuchung des
Meerwassers droht. Es wird eine nicht zu kontrollierbare Kernreaktion in der Barentssee
erwartet. Die Barentssee ist weltweit das wichtigste Fanggebiet für Kabeljau. Die EU-
Kommission bezeichnet diese Situation als - NUR – besorgniserregend. Die
Bundesregierung zeigt sich ahnungslos.

Wieviel muss denn noch geschehen - bis das die Bundesregierung und Sie Frau
Bundeskanzlerin Merkel verstehen und zugeben, dass das Maß voll ist. Wo bleibt unsere
Menschenwürde?




Wir fordern als Teil und stellvertretend für alle AntiAtom - Initiativen - Vereine -
Bündnisse - Organisationen auf internationaler Ebene und im Namen der
Weltbevölkerung und Beauftragen, Sie Frau Bundeskanzlerin Merkel und somit die
Bundesregierung:
- Alle Atomkraftwerke weltweit sowie auf EU-Territorium und Nicht EU-Territorium sofort
Abzuschalten;
- wir fordern und Beauftragen die Bundesregierung; keine Hermesbürgschaften für
Atomrisiken im Ausland, weder Neu – noch Ausbau von Atomkraftwerken auf EU-
Territorium sowie auf nicht EU-Territorium;
- wir fordern und Beauftragen die Bundesregierung; ein internationales Gesetz welches den
Betrieb von Atomkraftwerken, Forschungsreaktoren auf EU-Territorium und auf NICHT EU-
Territorium sofort gesetzlich verbietet;
- wir fordern und Beauftragen die Bundesregierung; das sich die Bundesregierung in die
Energiepolitik anderer Länder einmischt, denn schließlich mischt sie sich auch in andere
politische Belange der EU-Mitgliedsländer und NICHT EU-Mitgliedsländer ein;
- wir fordern und Beauftragen die Bundesregierung; dass die Energiewende nicht im
Interesse der Monopolprofite zurückgedreht wird,
- wir fordern und Beauftragen die Bundesregierung; die sofortige Umstellung auf dezentrale
erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft;
- wir fordern und Beauftragen die Bundesregierung; für uns – unsere Kinder und
Kindeskinder; eine lebenswerte Zukunft ohne Atomkraftwerke – ohne Atommüllendlager –
ohne Forschungsreaktoren.

Um ausreichende Motivation auf die verschiedenen Umweltschutzverbände, Anti Atominitiativen sowie auf die
verschiedenen Parteien zu bewirken, erlauben wir uns, den offenen Brief in Abschrift an unterhalb angeführte
Personen weiter zu leiten.

Mit freundlichen, aber antiatomaren Grüßen,

Ute Schlumpberger

Stellvertretend für alle AntiAtom - Initiativen – Vereine – Bündnisse - Organisationen auf internationaler
Ebene.

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